Christliche Kultur? Hohle Tradition oder Lebenslinie?
Gratulation der deutsche Journalistenzunft, die Anja Reschke wegen dieses Kommentars zur "Journalisten des Jahres" gewählt hat! Ich bleibe in Deutschland, nämlich bei dem deutschen Neurobiologen Prof. Dr. Joachim Bauer (er war voriges Jahr Gast beim Tullner Zukunftsforum) der sagt: "„Wir rühmen uns oft, dass wir eine westliche Kultur haben. Was ist denn eigentlich die westliche Kultur? Die westliche Kultur ist doch die Humanität! Und wenn sie das nicht ist, was ist sie dann? Geht’s in der westlichen Kultur nur ums Geld verdienen, darum dass man arbeitet bis der Arzt kommt. Oder heißt Humanität, dass wir die Menschenrechte hoch halten, dass wir jeden Mensch für gleich wert erachten? Wofür stehen wir eigentlich, wenn wir uns Christen oder Humanisten nennen?"
Die letzte (enorm wichtige) Frage führt mich zurück nach Österreich, zu uns nach Tulln, zu einer außergewöhnlichen Persönlichkeit in unserer Stadt, zu Pfarrer Anton Schwinner, der in der Pfarrzeitung von St. Severin dazu folgende eindeutige Zeilen schreibt:
Ich wünsche uns allen, meine sehr verehrten Damen und Herren, gerade zu Weihnachten 2015 die Kraft zur Menschlichkeit. Entscheidend ist, dass sich die Angst nicht durchsetzt. Dazu braucht es neben Mitgefühl vor allem Verstand und Besonnenheit.
Wir müssen rational folgende Fragen beantworten: Wie können wir den Flüchtlingne helfen? Und was müssen die Flüchtlinge tun, damit sie akzeptiert werden?
Wir müssen aber auch jenen Österreicherinnen und Österreichern Perspektiven bieten, die bereits jetzt am Rande der Gesellschaft leben. Und gleichzeitig klar festhalten, dass die Flüchtlinge nichts für die Schwierigkeiten dieser Menschen können.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben frohe Festtage!
Ihr Peter Eisenschenk