Egon Schiele Museum wird völlig neu konzepiert - zu sehen ab 7. April
Im Rahmen einer Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch durfte ich gemeinsam mit Frau Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Kurator Christian Bauer, Isabelle Blanc von toikoi_erzählende räume sowie mit Geschäftsführer Matthias Pacher die Pläne des Egon Schiele Museums Tulln anlässlich des 100. Todestages von Tullns berühmtesten Sohn präsentieren. Dank einer Kooperation zwischen der Stadtgemeinde Tulln als Eigentümerin des Hauses und der Niederösterreichische Museum Betriebs GmbH als Betreiber des Egon Schiele Museums Tulln wird das museale Kleinod komplett neu aufgestellt und ermöglicht mit Originalwerken sowie animierten original Ton- und Bilddokumenten neue Einblicke in Egon Schieles Leben, von dem er ein Drittel in der Stadt an der Donau verbrachte. Das neue Egon Schiele Museum Tulln ist ab 7. April 2018 geöffnet.
Mit dem Geburtshaus von Egon Schiele am Bahnhof von Tulln, dem Egon Schiele Weg und dem Egon Schiele Museum Tulln im ehemaligen Stadtgefängnis bietet Tulln den idealen Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise durch Niederösterreich, um den berühmtesten Sohn Tullns besser kennenzulernen. Der Eingang des Geburtshauses wird neu gestaltet, auch im Wartebereich des Bahnhofes wird Schiele präsenter. Als Gartenstadt Tulln erweitern wir den Egon Schiele Weg um thematisch passende Blumenbeete – insbesondere für GREEN ART, den Veranstaltungsreigen von Mai bis September im Rahmen des Gartensommers.
"In Egon Schieles Werk kommt seine Liebe zur niederösterreichischen Landschaft zum Ausdruck“, erklärte die für die Kulturagenden zuständige Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. „Mit Tulln, Neulengbach und Klosterneuburg hat er auch zwei Drittel seines Lebens in Niederösterreich verbracht und dort ganz wesentliche Werke geschaffen. Diese Liebe Egon Schieles zu Niederösterreich ist uns Auftrag genug für ein würdiges Gedenken an einen Künstler, der heute international berühmt ist. Mit dem neuen Egon Schiele Museum Tulln werden wir dieser wichtigen Aufgabe mehr als gerecht“, zeigte sich Frau Mikl-Leitner über die Pläne zufrieden.
„Das Egon Schiele Museum Tulln wird den Menschen Egon Schiele beleuchten. Indem das Private ins Zentrum rückt, ist die Verortung des Hauses inmitten der Schiele-Landschaften schlüssig“, sagt Christian Bauer, Kurator des Museums. „Die Biographie des Künstlers wird den Ton angeben, doch auch Werke Schieles werden zu sehen sein. In jährlich wechselnden Schwerpunkten wird jeweils ein biographischer Abschnitt in einer kleinen Ausstellung gewürdigt. Den Anfang macht hier die wechselhafte Beziehung zwischen Egon Schiele und seinem Onkel und Vormund Leopold Czihaczek. Dreh- und Angelpunkt der biographischen Reise durch die Lebensstationen des Künstlers ist Alessandra Comini, heute Grande Dame der Schiele-Forschung, damals eine junge Studentin aus Dallas/Texas, die im August 1963 zu einer Reise durch Schieles Niederösterreich aufgebrochen ist.“
Jene Gespräche, die Alessandra Comini mit Familie und Freunden von Egon Schiele in den 1960er-Jahren geführt hat, sind Originaldokumente, die erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Visuell aufbereitet werden die Originalfotografien der historischen Orte von toikoi_erzählende räume, die etwa das Klassenzimmer in Krems oder die Gefängniszelle in Neulengbach zum Leben erwecken.
Die Neuaufstellung des Egon Schiele Museums in Tulln anlässlich seines 100. Todestages am 31. Oktober 2018 wird neben regelmäßigen Führungen und Atelierprogrammen mit einer Reihe von Veranstaltungen begleitet. Unter anderem findet am 8. und 9. Juni 2018 unter dem Titel „Die Gärten des E. S. – Zum Phänomen Natur im Werk von Egon Schiele“ ein internationales Symposium mit Vortragenden wie Christian Bauer, Elisabeth Leopold, Konrad Paul Liessmann oder Carl Aigner statt.
Hören Sie dazu auch einen Bericht im Kulturjournal von Ö1 vom 1. März 2018