Premiere: Städtische Photovoltaikanlage auf privatem Wohnbau

03. Jul. 2018

Die stadteigene „TullnEnergie“ plant erstmals eine städtische Photovoltaikanlage auf einem privaten Wohnbauprojekt zu errichten. Mit der PV-Anlage sollen der Strombedarf einer ebenfalls umwelt-freundlichen Wärmepumpe sowie ein Teil des Strombedarfes der Wohnungen gedeckt werden. Mit dem gemeinsamen Projekt der TullnEnergie und der TullnBau im Komponistenviertel sind wir gleich in dreifacher Form Vorreiter: Wir bauen die bereits jetzt größte kommunale Photovoltaikanlage Österreichs weiter aus. Wir errichten eine der ersten gemeinschaftlich genutzten Photovoltaik-Anlagen des Landes. Und als erstes Projekt in ganz Österreich wird Wasser aus einer Hauptwasserleitung für den Betrieb einer Wärmepumpe verwendet.

Photovoltaik-Anlage deckt Großteil des Strombedarfes der Wohnungen

Die Anlage auf dem Wohnhaus ist mit einer Leistung von 240 kWp geplant – das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von ca. 80 Wohnungen. Der hier produzierte Strom würde in erster Linie den Strombedarf der ebenfalls innovativen Wärmepumpe decken, die das Gebäude mit Wärme und Warmwasser versorgen soll. Zusätzlich soll Strom in das Netz des Gebäudes zum Verbrauch direkt vor Ort eingespeist werden – der Stromverbrauch der Wohnungen sollte zu ca. 70% aus dem normalen Netz und zu ca. 30% direkt von der Photovoltaik-Anlage kommen. Für die Bewohner würde das auch eine Kostenersparnis bedeuten: Der durch die Photovoltaik-Anlagen gewonnene Strom ist um ca. 20% billiger als der derzeitige Marktpreis der EVUs (Elektroversorgungsunternehmen). Hinzu kommt der Nutzen für unsere Umwelt: Allein die Photovoltaik-Anlage bringt eine CO2-Einsparung von 16.500 kg pro Jahr.

Wasser für Wärmepumpe aus Hauptwasserleitung

Der Betrieb von Heizung und Warmwasser dieser Wohnhäuser sind in Kooperation mit der TullnEnergie durch eine ebenso umweltfreundliche Wasser-Wasser-Wärmepumpe vorgesehen – hier ergibt sich eine zusätzliche Einsparung von CO2 von nicht weniger als 30.000 kg pro Jahr. Die Innovation dabei: Der Wärmeträger wäre nicht Grundwasser, sondern Wasser aus einer vorbeiführenden Hauptwasserleitung der Stadt. Dieses System würde erstmals in Österreich umgesetzt, in Deutschland gibt es bisher ca. 60 solcher Anlagen. Der Strombedarf der Wärmepumpe könnte zum überwiegenden Teil von der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Wohnhausanlage gedeckt werden, was das System dadurch außerordentlich nachhaltig macht. Durch die Warmwasserspeicherung würde der Betrieb der Heizanlage so weit wie technisch möglich und ökonomisch sinnvoll in die Sonnenscheinzeit verschoben. Die Gesamttemperatur des Leitungswassers wird durch den „Umweg“ über die Wärmepumpe übrigens nicht beeinflusst, da im Vergleich zum Gesamtwasserfluss aus der Hauptwasserleitung nur eine sehr geringe Menge entnommen und wieder zugeführt wird.