Südtirol zu Österreich? Herr Strache zieht die völkische Karte.
"Mit Abstand in Führung liegt laut Umfragen einer, den man getrost als politisch wenig zurechnungsfähig bezeichnen könnte", ist im heutigen KURIER (6.5.2016) zu lesen. Nein, es geht nicht um einen österreichischen Politiker. Gemeint ist Herr Rodrigo Duterte, der aussichtsreichste Kandidat für das Amt des Staatspräsidenten der Philippinen. Duterte ist - so berichtet der KURIER - ein "hemdsärmeliger Populist, der über Vergewaltigungen Witze reißt und den Papst als Hurensohn bezeichnet." Weiters kündigt Duterte an, er werde das Parlament auflösen, sollte es ihm im Weg stehen. Schon interessant: Hier will jemand mit demokratischen Mitteln an die Macht, um dann die Demokratie kalt zu stellen. Sollte Herr Duterte die Wahl gewinnen, dann wär dies wohl ein erneutes Lehrbeispiel dafür, dass es in der Demokratie nichts gibt, was es nicht gibt. Übrigens: Auch Hitler etablitierte sich zunächst durchaus demokratisch, seine extremen Ansichten kamen beim "Volk" gut an, mit rund 33 Prozent wurde die NSDAP 1932 die stimmstärkste Partei in Deutschland.
Populisten, die mit Halbwahrheit agieren sowie die Sorgen und Ängste der Menschen für sich nutzen, sind fixer Bestandteil der Demokratien dieser Welt. Leider nur durch sehr grobe Fehler, die von einem sehr großen Teil der Bevölkerung als solche erkannt werden müssen, droht einem Populisten das Aus. Der FPÖ (damals zweitstärkste Partei) unter Jörg Haider gelang dies im Jahr 2002 durch die Ereignisse in Knittelfeld. Spätestens durch den Hypo-Alpe-Adria-Skandal hätte Haider, würde er noch leben, politisch endgültig ausgespielt, möglicherweise wäre er sogar ein verurteilter Verbrecher.
Entscheidend ist also, dass die breite Masse erkennt, dass das politische Idol in Wirklichkeit inkompetent, möglicherweise sogar kriminell oder gestört (in vielen Fällen beides) ist. Gerade die pathologischen Persönlichkeitsmerkmale vieler Politiker bleiben lange Zeit unentdeckt. Was eigenartig ist, denn es ist kein Geheimnis, dass es viele nicht deshalb in der Politik zieht, um der Gesellschaft etwas Gutes zu tun, sondern um ihr geschädigtes Selbstwertgefühl durch Ämter, die Macht und Ansehen bringen, zu kompensieren. Auch bei selbstbewusst wirkenden Politikern ist deren Auftreten bisweilen nur Fassade hinter der sich Minderwertigkeitskomplexe befinden.
Und nun ganz konkret zu Herrn Strache bzw. zu folgendem Beitrag aus der PRESSE:
Ich lass das jetzt mal ohne weitere Erklärung so stehen, denn jeder weiß, wenn Österreich unter Bundeskanzler Strache die Südtiroler zu dieser Volksabstimmung aufhetzt, dann ist es mit dem vereinten Europa und damit mit einem außergewöhnlichem Friedensprojekt vorbei.
Bin gespannt, ob und wie es darüber eine Diskussion gibt. In einer funktionierenden Demokratie müsste das Konsequenzen haben. Herr Hofer schweigt übrigens zu den Aussagen von Herrn Strache.