Warum ich das Volksbegehren zum Nichtraucherschutzgesetz unterstütze

15. Feb. 2018

Ich war 22 Jahre lang ein starker Raucher. Gott sei Dank schob sich die Erkenntnis, dass ich mich durch das Rauchen sehr wahrscheinlich selbst umbringe,  im Jahr 2003 - spät aber doch - entscheidend ins Bewusstsein. Seither bin ich Nichtraucher. Dadurch sind meine Chancen, länger gesund zu bleiben, gestiegen. Es besteht jedoch ein Restrisiko, an den Folgen des Rauchens dennoch zu erkranken.

Wie so viele andere Jugendliche wollte ich als 16jähriger durch das Rauchen verschiedene (unreife) Zeichen setzen.  Niemand in meiner Peer Group kam auf die Idee, dass mangelndes Selbstwertgefühl im Spiel sein könnte (und es wollte wohl auch niemand wissen).  Heute bin ich davon überzeugt, dass ich es mir selbst nicht wert war, auf meine Gesundheit zu achten. Warum sonst führt sich jemand freiwillig Giftstoffe zu?

Die Raucher waren damals überall willkommen: Im Zug, im Büro und sogar bei Livesendungen im Fernsehen. Die wahren Tempeln des Rauchens waren für mich immer die Wirts- und Kaffeehäuser. In meinen eigenen vier Wänden rauchte ich nie. Sobald ich in einem Wirtshauses war, hatte ich mich jedoch nicht mehr im Griff und sofort eine Zigarette in der Hand. Das nennt man wohl Konditionierung.  Für mich war es nicht nur normal, dass man im Wirtshaus rauchen durfte, das Wirtshaus war einfach zum Rauchen da. Ich bin davon überzeugt, dass ich früher mit dem Rauchen aufgehört hätte, wäre es nicht so leicht gewesen, in  Lokalen zu rauchen. Auch meine ganz seltenen Rückfälle an einzelnen Abenden passierten mir in Lokalen in Gesellschaft mit Rauchern.

Ich habe das Volksbegehren unterschrieben, weil ich für den Schutz der Nichtraucher bin. Aber ebenso wichtig ist es mir, dass möglichst viele junge Menschen nicht zu rauchen beginnen  oder damit aufhören - ein Rauchverbot in Lokalen ist dabei äußerst sinnvoll. Die Haltung der FPÖ in dieser Causa halte ich für verantwortungslos. Ich fühle mich verpfichtet, auf Basis meiner eigenen persönlichen Erfahrung mit dem Rauchen, andere Menschen davor zu bewahren. Ich halte das Rauchen für eine unbewusste massive Selbstverletzung, die nicht selten zum Tod führt.