Tullner Feuerwehr ist wichtiger Sicherheitsfaktor für die ganze Region

09. Sep. 2024

 

Mir war es ein persönliches Anliegen bei der Indienststellung des neuen HLF2 am vergangenen Sonntag folgende Rede zu halten:

 

4455 – was könnte diese Zahl bedeuten?

Sind es die jährlich geleisteten Einsatzstunden der Mitglieder der Feuerwehr Tulln – nein, das werden so wie in den Vorjahren auch heuer sehr viel mehr sein, vielleicht sogar 6000.

Sind es die bisherigen Tage von Johannes Ofner als Kommandant – nein, er ist erst viel kürzer im Amt, aber er seine beeindruckende fachliche Kompetenz, sein enormer zeitlicher Einsatz sowie seine hohen Ansprüche sind bereits jetzt sehr spürbar und sichtbar.

Was meine ich nun mit den 4455?: Es ist die Anzahl aller freiwilligen Feuerwehren in Österreich. Das ist ein enorm beeindruckendes Zeichen, wie von Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden die Freiwilligkeit in diesem Land hochgehalten wird.

In bloß sechs Städte gibt es eine Berufswehr, und zwar in den Landeshauptstädte mit Ausnahme von St. Pölten, Eisenstadt und Bregenz.

Auch in Tulln sind fast alle Mitglieder der Feuerwehr keine Profis, das heißt aber noch lange nicht, dass sie Amateure sind. Ganz im Gegenteil: Der hohe Ausbildungsstand, aber auch vermutlich die beste Ausrüstung im Bezirk, machen die Tullner Feuerwehr zu einem stabilen Sicherheitsfaktor in, aber auch außerhalb Tullns.

In der Tat hat die FF Tulln-Stadt ein sehr vielschichtiges Einsatzgebiet hat: Altstadt, Industrie, Messegelände, Donau, Autobahn etc. und überörtliche Aufgaben.

Nach der im Jahr 2023 in Dienst gestellte Drehleiter folgt nun das neue HLF2 und die Bestellung des HLF3 ist in Vorbereitung.

Es tut sich also sehr viel bei der Ausrüstung der FF Tulln – dazu braucht es zwei Dinge: 1) Hohes personelles Engagement innerhalb Feuerwehr und 2) Geld.

Gerne beginne ich mit dem persönlichen Engagement: Die Projektgruppe, die sich mit der Modernisierung des Fuhrparks seit 2022 beschäftigt, hat hunderte Stunden dafür investiert. Mein Dank gilt daher ganz besonders dem Kommandanten Johannes Ofner, aber auch, alphabetisch gereiht: Markus Federmann, Jakob Friedbacher, Rene Grössl, Jürgen Sauter, Daniel Schreck und Gerald Strenn. Ich danke allen sehr herzlich.

Und nun zum Geld: Das neue HLF2, das wir heute offiziell in Betrieb nehmen, kostet rund 430.000,--, das Land fördert 60.000,-- und die Feuerwehr steuert 40.000 Euro bei, die unter anderem aus den Erlösen aus dem Feuerwehrfest stammen. Ich bedanke mich daher bei allen Kameradinnen und Kameraden nicht nur dafür, dass sie ehrenamtlich Übungen, Kurse und Einsätze absolvieren, sondern hier drei Tage lang für den Erfolg des Feuerwehrfestes laufen. Gleichzeitig bedanke ich mich natürlich bei allen Gästen dieses Festes, die durch ihre Konsumation einen wertvollen Beitrag zur Ausrüstung der Feuerwehr leisten.

Sie haben sicherlich vorhin mitgerechnet: Der Kostenanteil der Stadtgemeinde für dieses neue Fahrzeug beträgt rund 330.000 Euro. Diese Ausgabe ist Teil einer sehr umfangreichen Dotierung aller Feuerwehren der Stadtgemeinde. Insgesamt flossen in den letzten fünf Jahren in den Betrieb und in den Fuhrpark der Gemeindefeuerwehren rund 4 Millionen Euro. Das ist mehr als der Kostenanteil der Stadtgemeinde am neuen Nibelungenplatz. Wobei in diesen 4 Millionen für die Feuerwehren der Neubau des Feuerwehrhauses in Neuaigen noch gar nicht enthalten.

Freilich wären die Kosten für die Stadt noch viel höher, gäbe es nicht die 87 Aktiven der Tullner Feuerwehr, die Ihre Zeit unentgeltlich zur Verfügung stellen. Ihr Einsatz ist im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar. Aber nicht nur das: Der Dienst in der Feuerwehr bringt Belastungen und Entbehrungen mit sich.

Und daher ersuche ich nun alle Nichtfeuerwehrmitglieder sich nun folgendes vorzustellen: Es ist mitten in der Nacht, sie würden sich gerne ausschlafen und plötzlich werden Sie alarmiert und müssen ausrücken. Möglicherweise sehen Sie Tote wegen eines Brands oder eines Unfalls.

Spätestens bei dieser Vorstellung jetzt wird wohl jedem klar, dass Sie und ich allen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, die aufrichtig dem Nächsten zur Wehr sind, verpflichtet sind.

Vielen Dank.