Tulln gewinnt Bodenschutzpreis - ORF berichtet österreichweit

29. Jun. 2014

Tulln hat den ersten Bodenschutzpreis – ausgeschrieben von der Österreichischen Hagelversicherung – gewonnen! Die Jury überzeugte neben dem nachhaltigen Stadtentwicklungskonzept ein ganzes Maßnahmenbündel zum Bodenschutz und zum Erhalt wertvollen Ackerlandes: Dieses reicht von der Revitalisierung von Brachflächen über die Belebung des Ortskernes durch Baulückennutzung bis zu Grünpatenschaften, die die Bevölkerung übernehmen kann.

Dr. Karl Kienzl, stellvertretender Geschäftsführer des Umweltbundesamtes, dazu: "Die Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen sowie die Einsparung beziehungsweise Neunutzung von bereits verbauter Fläche in der Gemeinde waren für die Jury wichtige Kriterien. Die Verbauung und Versiegelung von wertvollem Acker- und Grünland haben neben negativen Umwelteffekten auch negative Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgungssicherheit."

Der Initiator des Bodenschutzpreises, Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, über seine Motivation, diesen Preis ins Leben zu rufen: "Mit diesem erstmalig ausgeschriebenen Preis sollen jene Gemeinden ausgezeichnet werden, die mit der Ressource Boden nachhaltig und vorbildhaft umgehen. Denn die Gemeinden sind die wichtigsten Bodenschützer. Sie haben in Österreich die Raumordnungskompetenz und damit den Bodenschutz sowie den Erhalt von fruchtbarer Anbaufläche in der Hand. Mit einer bodenschonenden Raumplanung im Heute wird das Klima von morgen gemacht und nicht die Zukunft unserer Kinder verbaut."

 "Wasser und Boden stellen unsere wichtigsten Lebensgrundlagen dar. Durch die zunehmende Verbauung und Versiegelung unserer wertvollen Böden verlieren wir allein in Österreich jeden Tag zirka 22,4 ha Ackerfläche. Es ist höchste Zeit, dass wir auf diese Umstände aufmerksam machen und der Versiegelung gezielt entgegenwirken, sonst haben wir in knapp 166 Jahren keinen einzigen Quadratmeter Ackerfläche mehr", so Weinberger. Der Boden ist die Grundlage für die nachhaltige Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln. Zudem ist er ein wichtiger CO2-Speicher. Geht die Speicherfähigkeit verloren, steigt die Temperatur und somit die Erderwärmung mit all den negativen Auswirkungen. Außerdem führen verbaute Flächen auch vermehrt zu Schäden durch Hochwasser, da Wasser bei Starkniederschlägen nicht vom Boden aufgenommen werden kann.

P.S.: Die Tullner Grünen haben in der letzten Gemeinderatssitzung verlangt, dass großflächig Agrargebiete in Bauland umgewidmet werden sollen ;-)