Diagnose und Strategie zur Tullner Wirtschaft

25. Nov. 2017

Vor wenigen Tagen fand das alljährliche Get-Together für die heimische Wirtschaft statt.  Diese Veranstaltung bot die gute Gelegenheit, über die - mir sehr wichtige - Wirtschaftsstrategie der Stadtgemeinde in den Dialog zu treten. Gleichzeitig präsentierte der renommierte Wirtschaftsökonomen (u.a. der Industriellenvereinigung) Dr. Christian Helmenstein eine interessante und erfolgreiche Diagnose der Tullner Wirtschaft: Gemessen am Bevölkerungsanteil Niederösterreichs mit unter 1%, leistet die Tullner Wirtschaft einen deutlich höheren Anteil an der Gesamtwertschöpfung Niederösterreichs – nämlich 1,4%.

Hier noch weitere erfreuliche Fakten:

  • Die Tullner Wirtschaft erbrachte im Jahr 2016 eine Wirtschaftsleistung (Bruttowertschöpfung) in der Höhe von 684,3 Mio. Euro. Damit ist die Wirtschaftsleistung Tullns höher als die gesamte Wertschöpfung der Branche „Restaurants und Gaststätten“ oder „Hochbau“ in Niederösterreich.
  • Die Bruttowertschöpfung Tullns liegt mit € 41.524,- pro Kopf weit über dem Ö-Schnitt (€ 34.609,-) - siehe dazu die unten stehende Grafik (Daten aus dem Jahr 2014 - wobei die Relationen nach wie vor aktuell sind).
  • Die Anzahl der Arbeitsplätze ist seit 2009 im Vergleich zu Niederösterreich überdurchschnittlich stark gestiegen (2015: 12.143) - siehe ebenfalls weiter unten.
  • Tulln kann Arbeitsplätze in der Höhe von 80% der Bevölkerungszahl bereitstellen (NÖ: 41%, Ö: 49%) – das bedeutet eine überdurchschnittliche Erwerbsquote.
  • Mit einem Bevölkerungsanteil von unter 1% in Niederösterreich erwirtschaftet die Tullner Wirtschaft 1,4% der gesamten Wertschöpfung Niederösterreichs.
  • 85% der Ausgaben der Stadtgemeinde Tulln (56 Mio. Euro im Jahr 2016) werden wirtschaftlich direkt und indirekt in Tulln wirksam.
  • 100 Euro Ausgaben der Stadt erzeugen 160 Euro an Wertschöpfungseffekten für die Tullner Betriebe. Im Gartensommer-Schwerpunktjahr 2018 wird jeder durch die Stadtgemeinde Tulln investierte Euro 2 bis 2,5-fach als Wertschöpfung an die Tullner Wirtschaft zurückfließen.

 

Der Beitrag Stadtgemeinde Tulln zu dieser positiven Entwicklung ist ein strategisches Vorgehen, basierend auf folgenden fünf Säulen:

  1. Die einzigartige Positionierung Tullns in Österreich als DIE Gartenstadt Österreichs,
  2. Der Ausbau der Forschungs- und Universitätsstadt (aktuell z.B. neues Produktionsgebäude der ERBER-Group)
  3. Die Maßnahmen des Unternehmensservice Tulln, z.B. zur Betreuung bestehender und Ansiedelung von neuen Betrieben (zuletzt z.B. des Diamond City Hotels)
  4. Die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur
  5. Unterstützung heimischer Unternehmen bei der Auftragsaquisition

v.l.n.r.: Vbgm. Schinnerl, meine Wenigkeit, Dr. Helmenstein und Moderator Robert Zielger