Tulln bekommt Primärversorgungszentrum mitten in der Innenstadt

06. Jul. 2024

Zahlreiche Primärversorgungszentren (PVZ) tragen bereits heute zu einer Verbesserung der allgemeinmedizinischen Versorgung im niedergelassenen Bereich bei. Mit dem „Gesundheitszentrum Tulln an der Donau – Medizin im Zentrum“ entsteht das zwölfte seiner Art in Niederösterreich. Ein Primärversorgungszentrum als Ausbau der medizinischen Versorgung für unsere Bürgerinnen und Bürger war schon seit längerem unser Ziel. Mit dem Standort direkt im Stadtkern ist es zudem eine weitere wichtige Stärkung unserer Innenstadt.

Drei Hausärzte, ein Kinderarzt, ein Gynäkologe

Gegründet wird das PVZ von den ärztlichen Mitgliedern der Ordination ETW Tulln, Dr. Nicole Edhofer-Rössler, Dr. Yannis Hanel sowie Dr. Markus Weilharter. Das PVZ Tulln wird drei praktische Ärzte an einem Standort vereinen – das bedeutet in Summe zwei zusätzliche Hausarzt-Stellen im Gemeindegebiet Tullns. Neben der allgemeinmedizinischen Betreuung wird auch eine kassenfachärztliche Versorgung durch die Kooperation mit Kinder- und Jugendfachärzten sowie Gynäkologie und Geburtshilfe unter einem Dach gegeben sein. Durch das jahrelange Engagement zahlreicher Institutionen wie dem NÖGUS, der österreichischen Gebietskrankenkasse (Landesstelle NÖ), der Ärztekammer für Niederösterreich, führender Mitglieder der Landesregierung NÖ sowie der Stadtgemeinde Tulln ist es damit gelungen, die Versorgung von Patientinnen und Patienten im niedergelassenen Bereich deutlich auszubauen und nachhaltig abzusichern.

Kinderarzt mitten im Zentrum

Die kinderfachärztliche Institution im Bezirk, Dr. Herbert Raschbacher, wird in naher Zukunft seinen Ruhestand antreten und möchte seine kleinen Patientinnen und Patienten in die behutsamen Hände seines neuen Ordinationspartners Dr. Christopher Weis gelegt wissen. Damit sich die Kinder an die altersgerecht gestaltete neue Umgebung gewöhnen können, wird die Ordination Dr. Raschbacher bereits vor der Pensionierung in das PVZ verlegt werden. „Ein besonderes Anliegen war es mir, dass auch in Zukunft die Kinderfacharztstelle erhalten bleibt und somit die Versorgung ‚unserer Kleinsten‘ gewährleistet ist. Es freut mich sehr, dass das gelungen ist und ich danke dem Team ETW für ihr großes Engagement und die gute Zusammenarbeit“, so Gesundheitsstadträtin Paula Maringer.

Neuer Kassenarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

Mit einer durch die Initiative „Den ländlichen Raum stärken mit 100 neuen Kassenstellen – Bundeskanzler Karl Nehammer“ gänzlich neu geschaffenen kassenfachärztlichen Stelle für Gynäkologie und Geburtshilfe zieht Dr. Georg-Daniel Breuer ebenfalls in die Räumlichkeiten des PVZ ein. Der Tullner ist bis heute sowie auch weiterhin in reduzierter Form am Universitätsklinikum Tulln tätig. „Das gesamte Team des PVZ ist froh, einen so einfühlsamen und kompetenten Kollegen für die Frauengesundheit der Region gewonnen zu haben“, berichtet Dr. Yannis Hanel, das jüngste Mitglied des Allgemeinmediziner-Teams.

Lange Öffnungszeiten

Gemäß der Idee der Primärversorgungszentren werden umfangreiche Öffnungszeiten angeboten, ordinationsbedingte Urlaubsschließungen gehören der Vergangenheit an. Das PVZ wird werktags von 8-20 Uhr geöffnet haben (60 Stunden pro Woche). Eine Teilnahme an den ärztlich-kollegial im Sprengel gut organisierten Bereitschaftsdiensten (samstags, sonn- und feiertags) ist ebenfalls weiterhin geplant. Mit dem PVZ wird eine medizinische Anlaufstelle geschaffen, die die Lücke zwischen den Ordinationszeiten normaler Arztpraxen auf der einen Seite und der notfallmedizinischen Versorgung des Krankenhauses auf der anderen Seite schließt. Es soll dadurch auch eine Entlastung des Universitätsklinikums Tulln erreicht werden.

Ordination ETW zieht um

Die Suche nach einer entsprechenden Lokalität für das PVZ gestaltete sich zu Beginn zwar etwas schwierig, konnte jedoch dank der tatkräftigen Mithilfe durch Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk zu einem bürgernahen Standort, direkt am Hauptplatz, vermittelt werden. Für die durch die Ordination ETW versorgten Patientinnen und Patienten bedeutet das PVZ eine Erweiterung des Angebots in der gewohnten Qualität, so Dr. Markus Weilharter: „Mit dem Umzug an den neuen Standort und den hierdurch gegebenen erweiterten Öffnungszeiten sowie den Ausbau des Teams ergeben sich keine Änderungen in der gewohnten individuellen Betreuung. Uns ist es ein Anliegen, dass die Qualität unseres Teams, sowie das harmonische und unkomplizierte Miteinander und die die gewohnte Hausarzt-Atmosphäre erhalten bleiben. Aus diesem Grund werden die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter handverlesen ausgesucht“.

Eröffnung noch dieses Jahr

Starten soll das durch die Raiffeisenbank finanzierte und mit EU-Finanz-Mittel gründungsgeförderte Projekt mit Oktober 2024. „Wir erwarten und freuen uns darauf die ersten Patientinnen und Patienten Ende 2024 in den neuen Räumlichkeiten behandeln zu dürfen. Sportlich ist dieses Ziel in jedem Fall, auch wenn der Umbau bereits diese Woche begonnen hat“, so Dr. Nicole Edhofer-Rössler. Durch die Nachnutzung eines bestehenden Objektes wird dabei zusätzliche Bodenversiegelung vermieden.